30 Jahre Villa Kunterbunt

Vor 30 Jahren, am 20. August 1994, konnten wir mit einem grossen Fest unser neues Pfadiheim, die Villa Kunterbunt, einweihen.

In den zwei Jahren zuvor hatten unzählige Freiwillige enorme Einsätze geleistet: Pfadileiterinnen und -leiter aus dem Distrikt St. Georg, viele Ehemalige, Altpfadfinder und sogar eine Pfadigruppe aus Tschechien waren regelmässig nach Schwanden gereist, um am Haus zu arbeiten. Fast jedes Wochenende und während den Schulferien waren verschiedene Gruppen im Einsatz. Diese lange, intensive Zeit und die damit verbundenen Erlebnisse haben zu einer starken Verbundenheit mit unserer Villa geführt. So sind viele dieser Fronarbeitenden noch heute, 30 Jahre später, mit dem Haus und seinem Trägerverein verbunden, sei es als Mitglied oder sogar aktiv im Vereinsvorstand.

Text: Koni Müller/Chlüppli

Die Anfänge

Angefangen hat die Geschichte mit der Villa Kunterbunt schon im Frühjahr 1989. Damals war ich als J+S-Lagerbetreuer auf den Schwanderberg gekommen, weil die Pfadi Morgarten dort auf einem Zeltlagerplatz ihr Sommerlager plante. Da stand ich plötzlich vor diesem imposanten Gebäude und wusste im gleichen Moment: Das wäre ein Lager- und Kurs-Heim, wie wir es uns idealer nicht wünschen könnten! Mit der Distriktsleitung waren wir nämlich schon seit geraumer Zeit auf der Suche nach einem grösseren Heim für unsere Ausbildungskurse.

Zu der Zeit wurde das fast 100-jährige Haus von einer Privatperson als Wochenendhaus genutzt. Von dieser erfuhr ich, dass das Gebäude in sehr schlechtem Zustand sei und wohl demnächst abgebrochen werde. Als Mieterin durfte sie selbst nur noch das Erdgeschoss betreten, die Treppe und die oberen Stockwerke waren aus Sicherheitsgründen versperrt. Für weitere Auskünfte verwies sie mich an die Hausbesitzerin, die Gemeinde Schwanden.

Der Gemeinderat Schwanden reagierte sehr positiv auf unser Interesse und ermöglichte uns im Frühjahr 1990 eine eingehende Besichtigung. Mit ein paar Mitgliedern der Distriktsleitung und mit dem Architekten und Pfadivater Wendelin Züger gewannen wir den Eindruck, dass das Haus durchaus das Potential für eine erfolgreiche Renovation hätte. Nach weiteren Gesprächen und Begehungen mit Bau- und Finanzfachleuten zündete der Funke und die Distriktsleitung beschloss einstimmig, das Vorhaben umzusetzen.

Nun ging es nun darum, im Pfadidistrikt, aber auch in den Abteilungen und den Pfarreien Unterstützung und Begeisterung für das Projekt zu wecken. Anfänglich lief das etwas harzig und die Renovation dieser «alten Bude» wurde auch schon mal als Schnapsidee bezeichnet. Verschiedene Institutionen reagierten zwar verhalten positiv, wollten aber nicht die ersten Spender sein. In diesem Moment war der Einfluss des Altpfadfinder-Verbands St. Georg (APV) buchstäblich Gold wert. In Kürze standen 50’000 Franken zur Verfügung, um das Gebäude zu kaufen und weitere 50’000 Franken wurden uns als Grundkapital in Aussicht gestellt. Der damalige APV-Vorstand nutzte seine Verflechtungen mit den kirchlichen Institutionen und schon bald spürten wir eine sehr wohlwollende Behandlung unserer Gesuche. 

Finanzierung und Renovation

Im Frühjahr 1992 gründeten wir den Verein Pfadiheim Schwanderberg «Villa Kunterbunt», der das Haus renovieren und dereinst betreiben sollte. Mit bald 200 Mitgliedern verfügten wir über eine tragfähige Basis für die Finanzierung, so dass der Baubeginn konkret wurde. In vielen Sitzungen und Begehungen planten wir im Vereinsvorstand die Renovation. Ende 1992 war dann das nötige Geld beisammen, so dass die Bauarbeiten im Frühjahr 1993 beginnen konnten. Bei einer symbolischen Grundsteinlegung mauerten wir eine Kassette mit Dokumenten und Fotos in die Aussenwand der Küche ein.

Wir hatten von Anfang an geplant, einen möglichst grossen Teil der Bauarbeiten und Materialien über das Pfadi-Beziehungsnetz zu beschaffen. Das gelang auch: So schenkte uns ein Schreiner sämtliche Innentüren, und für die Heizkörper konnten wir uns im Lager einer Heizungsfirma grosszügig bedienen. Ein Zürcher Gartenbauunternehmer stellte uns für drei Wochen einen Menzi-Muck inklusive Baggerführer zur Verfügung, und eine Gruppe von Malerlehrlingen samt Vorarbeiter stand für uns zwei ganze Wochen im Einsatz. Ein Team von Elektrikern aus verschiedenen Pfadiabteilungen erlernte sogar extra die Arbeit mit antiken Bleirohren und Keramikelementen, um die Installationen stilgerecht ausführen zu können. Zusammen mit den eingangs erwähnten Fronarbeits-Einsätzen konnten so gemäss einer Schätzung des Architekten fast 200’000 Franken eingespart werden!

Geschätzt und berühmt

Nach dem Einweihungsfest wurde das Haus sogleich rege benützt. Schon im ersten ganzen Betriebsjahr 1995 kamen 43 Gruppen auf den Schwanderberg.

Spätestens im Sommer 2022 wurde die Villa Kunterbunt schweizweit bekannt, als sie der Sonntagsblick anlässlich des Bundeslagers in einem grossen Artikel als eines der vier «ausgefallensten Pfadiheime der Schweiz» präsentierte.

Schäden und Reparaturen

Schon bald nach der Fertigstellung mussten wir aber feststellen, dass ein so altes Haus immer wieder Reparaturen und Ausbesserungen benötigt. Im Herbst 1996 waren nämlich plötzlich riesige Fruchtkörper des gefürchteten Hausschwamms durch Boden und Wände im Eingangsbereich eingedrungen. In der Folge musste ein grosser Teil des pilzbefallenen Holzes ersetzt und die Hinterlüftung verbessert werden. Seither hat sich dieser üble Geselle nicht mehr bemerkbar gemacht.

Auch zeichte sich ab, dass die vom Glarner Gewässerschutz geforderte Kanalisation den Anforderungen in keiner Weise genügte. Die Leitung, die quer durch ein aktiv rutschendes Tobel führte, verstopfte und riss regelmässig. Und das oberhalb von Quellwasserfassungen der Gemeinde Schwanden! Nach unzähligen Spül- und Flickeinsätzen konnten wir 2005 endlich eine Kleinkläranlage neben dem Parkplatz realisieren. Mit Versickerungsversuchen war der ideale Standort ermittelt worden. Interessanterweise war dies genau jene Stelle, wo schon die Erbauer des Hauses vor 100 Jahren die flüssigen Abwässer in die Umwelt entlassen hatten! Heute weist die Kläranlage regelmässig äusserst gute Werte auf: Was dort versickert, hat die Qualität von Trinkwasser! Dies verdanken wir auch der sorgfältigen Wartung durch unsere Heimwarte, denn die Anlage muss einmal pro Jahr ausgepumpt und die Rückstände müssen mit einem Tankwagen in die ARA Bilten abgeführt werden.

Ein weiteres Problem war die abnehmende Isolationswirkung der Aussenwände. Weil sich der Isolationsschaum in den Zwischenräumen des Ständerbaus über die Jahre zusammengezogen hatte, pfiff nun der Wind durch die Wände! Um dies zu beheben, musste die ganze Fassade geöffnet, das Haus neu isoliert und die Wände neu geschindelt werden. Daher rührt auch der kleine Farbunterschied zwischen dem alten Holzbau und dem neuen, gemauerten Anbau für die Nasszellen. 

Nachwirkungen…

Bereits vor der Villa Kunterbunt war der Pfadidistrikt an zwei anderen Pfadiheimen beteiligt gewesen: Zusammen mit der Pfarrei Dreikönig am «Mühlebächli» und mit der Pfarrei Kloten am «Birchli». Beide Vereine hatten zunehmend Mühe mit der Verwaltung ihrer Häuser, so dass man über eine Zusammenlegung zu diskutieren begann. Im Oktober 2001 kam es schliesslich zur Fusion der drei Vereine zum neuen «Verein Pfadiheime St. Georg». Dieser Verein wirtschaftet heute dank der tollen Arbeit seines Vorstandes und seiner Verwaltung so erfolgreich, dass nun ein viertes Heim, das Haselhaus in Biberstein dazu kommen kann.

Interview – Blauring Muotathal im Birchli

Leitungsteam Blauring Muotathal

Wer nutzt eigentlich unsere Pfadiheime? Um diese Frage zumindest mit einem Beispiel zu beantworten, besuchten wir Ende April das Birchli und traffen dort auf eine fröhliche Gruppe junger Menschen, deren Leiterteam wir interviewen durften.

Interview: Christian Kaiser / Murmel

Sina, Arno und Jasmin, ihr habt das Birchli für dieses Wochenende gemietet. Erzählt uns, wer ihr seid und was ihr hier macht.

Sina: Wir sind die Scharleitung der Jungwacht/Blauring Muotathal und sind hier mit dem gesamten Leiterteam im Planungsweekend für unser gemeinsames Sommerlager.

Arno: Also eigentlich sind Jungwacht und Blauring zwei eigenständige Vereine, aber wir machen vieles zusammen. Und alle zwei Jahre gehen wir zusammen ins Sommerlager.

Jasmin: Diesen Sommer gehen wir ins Zeltlager nach Hofstetten-Flüh im Kanton Solothurn.

Wieso seid ihr fürs Planungsweekend ins Birchli gekommen?

Arno: Normalerweise gehen wir eigentlich in unser eigenes Haus, das auf dem Weg zum Pragelpass liegt. Aber um diese Jahreszeit liegt dort noch Schnee und man erreicht das Haus nur mit einer halbstündigen Schneeschuhtour. Das wäre etwas viel Aufwand gewesen, deshalb haben wir etwas anderes gesucht.

Jasmin: Wir vom Blauring wollten letztes Jahr schon ins Birchli kommen, mussten aber das Weekend absagen. Weil uns das Lagerhaus aber auf den Bildern mega gut gefallen hat, sind wir nun dieses Jahr hierhergekommen.

Jasmin, Arno und Sina beim Interview

Wann und wie habt ihr das Haus reserviert?

Sina: wir haben letzten Herbst reserviert. Das heutige Wochenende war noch das einzige freie Datum, so haben wir das Datum des Planungsweekends danach gerichtet.

Jasmin: Es war dann gar nicht so einfach, dass heute alle Leiterinnen und Leiter kommen konnten. Ich zum Beispiel arbeite als Fachfrau Gesundheit oft an den Wochenenden.

Arno: Und ich bin gerade in der RS und wäre prompt für die Wochenend-Wache eingeteilt gewesen. Glücklicherweise konnte ich dann noch rechtzeitig schleifen…

Sina: Reserviert haben wir über das Online-Tool, ging problemlos und auch die Telefonate mit dem Heimverwalter waren sehr unkompliziert.

Jasmin: Auch die Heimübernahme heute morgen hat gut geklappt. Der Heimwart konnte selber nicht kommen, aber es war eine Ersatzperson da.

Wie gefällt Euch der Aufenthalt bis jetzt? Wie findet ihr das Heim?

Arno: Also die Küche ist super und auch sonst ist es ein Top Lagerhaus, recht modern.

Sina: Wir waren schon in vielen älteren Häusern, die nicht so modern eingerichtet waren. Ich finde einzig die Küche etwas klein, vor allem für längere Lager.

Jasmin: Es ist alles genauso wie auf den Bildern, da gab es keine negativen Überraschungen.

Und was gefällt Euch am besten?

Sina: Der Aussensitzplatz ist mega.

Jasmin: Ja, der Sitzplatz fägt!

Arno: Der Sitzplatz und die Feuerstelle sind cool. Ich freue mich schon aufs Grillieren heute Abend!

Wie sieht denn Euer Programm heute und morgen aus?

Sina: Heute morgen haben wir Scharleiter das Lagerprogramm vorgestellt und dann haben wir aufgeteilt, wer welche Lagertage plant. Jetzt sitzen alle in ihren Gruppen zusammen, um die einzelnen Tage zu gestalten und das Programm zu schreiben.

Arno: Fürs Nachtessen werden wir zusammen grillieren und dann den Abend gemütlich verbringen.

Jasmin: Morgen nach dem Zmorge müssen wir dann bereits wieder zusammenpacken, putzen und nach Hause fahren.

Das engagierte Leiterteam der JuBla Muotathal posiert bei schönstem Wetter vor dem Birchli.

Im Anschluss ans Interview plaudern wir noch ein wenig über das geplante Sommerlager. Sina erklärt, dass die Muotathaler nicht so eine grosse Schar seien, dass aber fast alle ins Lager mitkommen würden. Sie rechnen deshalb mit etwa 60 Personen im Lager.

Jasmin: Willst Du unser Lagermotto wissen? Es ist «Mittelalter».

Sina: Wir legen jeweils viel Wert auf eine detailgetreue Umsetzung des Mottos.

Arno: Eigentlich sollten wir eine «Restensuu» mitnehmen…

Sina: Waas, eine Restensuu?

Arno: Ja, wie damals im Mittelalter. Das wäre doch viel besser, als die Rüstabfälle zu kompostieren…

Die drei lachen und die Mädchen schütteln die Köpfe.

Arno, Du denkst wohl schon an den Schlussabend mit einem Spanferkel, oder?

Arno: Oh nein, dieses Trauma will ich den Teilnehmenden nicht zumuten. Dass sie dann ihr eigenes Suuli essen müssten…

Sina: Wenn schon müssten wir sowieso zwei Süü haben, wegen dem Tierschutz…

Jasmin: Du, ich glaube, der Lagerplatzbesitzer hat doch Schweine, da müssten wir mal nachfragen…


Offensichtlich ist das Birchli die perfekte Umgebung für kreative Ideen. Jedenfalls verabschiedeten wir uns bald wieder von Sina, Jasmin und Arno und liessen sie weiter an ihren Sommerlagerplänen feilen. Ziemlich sicher werden dabei keine Tiere zu Schaden kommen…

Interview – Unsere Heime nach der Pandemie

Der Mann bei dem alle Fäden zusammenlaufen: Christian Morger / Smily
Christian Morger / Smily

Nach zwei aussergewöhnlichen Jahren ist bei unseren Pfadiheimen im 2022 wieder etwas Normalität zurückgekehrt. Im Interview mit Christian Morger / Smily erfahren wir, wie er als Heimverwalter die Zeit während und nach der Pandemie erlebt hat und wie es um unsere Heime heute steht.

Interview: Christian Kaiser / Murmel

Smily, Du bist unser Heimverwalter. Wie lange machst Du das schon und wie bist Du dazu gekommen?

Mein älterer Bruder Martin/Pixel war früher der Heimverwalter. Manchmal hatte ich während seinen Ferien ausgeholfen. Als er dann 2007 sein Amt abgeben wollte, habe ich es übernommen. Die ersten Jahre teilte ich die Arbeit mit Merlin, meinem Pfadi- und damaligen WG-Kollegen, doch dieser hörte Ende 2014 auf und seither mache ich es allein.

Weil die Arbeit als Heimverwalter viel zu tun gibt, machst Du das nicht ehrenamtlich als Vorstandsmitglied, sondern bist vom Verein angestellt. Wieviel Arbeit gibt Dein Job?

Das ist schwierig zu sagen, denn die Arbeiten sind sehr zyklisch. Vor allem im November/Dezember, wenn überall die Jahresplanungen stattfinden, erhalte ich sehr viele Reservationsanfragen. Da gibt es Wochen, wo ich jeden Abend eine Stunde am Computer verbringe, um Verträge zu erstellen und E-Mails zu beantworten. Telefonische Anfragen erledige ich auch tagsüber, aber die meiste Kommunikation erfolgt zum Glück über E-Mail.

Ein zweiter Peak ist in den Sommerferien, wenn die Klassenlager vom Folgejahr geplant werden. Die Sommer- und Herbstsaison ist dann auch jene mit den meisten Belegungen, die es abzurechnen gilt. Hingegen ist es dann im Januar und Februar eher ruhig. Quartalsmässig erstelle ich zudem die Abrechnungen unserer Heimwarte, die Parahotelleriestatistik (Tourismusstatistik vom Bundesamt für Statistik) und die Kurtaxenabrechnungen der Kantone. Übers Jahr ergibt sich so gut und gerne ein 20% Pensum.

Wie hat sich Deine Arbeit während der Corona-Pandemie verändert?

Es verlief alles in Wellen: Zuerst war die Lage lange noch normal, sogar im Februar 2020 wurden noch Buchungen getätigt. Mit den ersten Corona-Massnahmen kam dann die erste Stornierungswelle, wo vor allem die Buchungen des nächsten Monats abgesagt wurden. Wir haben darauf sehr rasch reagiert, indem wir unsere Stornierungsbedingungen angepasst und den Reservationskalender von 18 auf 30 Monate erweitert hatten. Damit konnten wir erreichen, dass die Leute ihren Anlass nicht einfach stornieren mussten, sondern ohne Mehrkosten auf eine spätere Zeit verschieben konnten.

Ab dem Frühjahr 2020 benötigten wir ein Sicherheitskonzept für unsere Pfadiheime, welches regelmässig auf die aktuellen Vorgaben vom Bund angepasst werden musste. Natürlich mussten auch immer wieder alle zukünftigen Mieter entsprechend informiert werden. Aufgrund der Einschränkungen standen aber im Frühling und Sommer alle Heime weitgehend leer. Da die Besucherzahl auf wenige Personen beschränkt war, gab es nur ein paar wenige Belegungen von Familien, die den Aufenthalt im Pfadiheim nutzten, um für eine Weile aus der Enge ihrer Wohnung auszubrechen.

Die Situation änderte sich erst im Spätsommer 2021 mit der Einführung der Zertifikatspflicht. Diese brachte den Leuten Planungssicherheit und nun wurden viele Buchungen nachgeholt, wenn auch mit kleineren Gruppen. Im Winter 2021/22 häuften sich dann nochmals die Absagen bzw. Verschiebungen. Einige Mieter schoben ihre Belegung bereits zum zweiten oder dritten Mal nach hinten.

Wie konntest Du all diese ungeplanten Dinge administrativ bewältigen?

Wir hatten zum Glück anfangs 2020 unser neues Heimverwaltungssystem in Betrieb genommen. Dank diesem konnte der hohe administrative Aufwand überhaupt bewältigt werden. Mit der alten Software wäre das definitiv nicht möglich gewesen, denn damals mussten noch alle Verträge von Hand erstellt werden und alle Korrespondenz wurde in Papierform abgewickelt. Mit dem neuen System haben wir vieles automatisiert, digitalisiert und konnten z.B. bei einer Stornierung die Anzahlung einfach von einer Buchung auf eine andere übertragen.

Und wie war die Situation in diesem Jahr [2022]?

Als sich schliesslich im Frühling 2022 abzeichnete, dass die behördlichen Massnahmen bald aufgehoben würden, gab es einen regelrechten Ansturm auf unsere Heime und im Nu waren all unsere Häuser wieder voll. Dieses Jahr waren unsere Heime sogar überdurchschnittlich belegt, da es offensichtlich ein grosses Nachholbedürfnis gab.

Das ist ja sehr erfreulich!

Ja, es zeigt, dass das Bedürfnis für Lager und Anlässe ungebrochen gross ist. Auch waren dank unseren liberalen Stornierungsbedingungen rund drei Viertel aller von Corona betroffenen Buchungen verschoben und nur ein Viertel abgesagt worden. Das hat uns sicher geholfen.

Wie sieht es mit den Buchungen fürs nächste Jahr [2023] aus?

Da sind wir bereits heute wieder auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts. Die Buchungen fürs 2023 wurden aber tendenziell früher getätigt als noch vor der Pandemie.

Wird diese Pandemie bleibende Auswirkungen auf unsere Heime und Deine Arbeit haben?

Nein, ich glaube nicht. Die Stornierungsbedingungen werden wir vorerst noch beibehalten, aber gelegentlich wieder auf die alte Version zurückwechseln, damit auch wir als Verein wieder eine grössere Planungssicherheit haben werden. Das Einzige, was bleibt, sind wohl ein paar zusätzliche Features in der Heimverwaltungs-Software: Diese war ja gleich nach der Einführung einem wahrlichen Stresstest ausgesetzt worden und musste mit all den Verschiebungen und Umbuchungen umgehen können. Wir alle haben in dieser Zeit gelernt, dass man flexibel sein muss, um sich rasch an geänderte Umstände anpassen zu können. Mit unserem aktiven Vorstand und der neuen Verwaltungssoftware sind wir zum Glück bestens dafür gerüstet.

Interview – Die kunterbunten Erlebnisse von Joli und Roli

Joli und Roli

Stellvertretend für alle Heimwartinnen und Heimwarte stellen wir Euch heute Jolanda und Roland Zindel vor, die seit vielen Jahren in der Villa Kunterbunt zum Rechten sehen und aus dieser Zeit so einige interessanten Geschichten zu erzählen haben.

Interview: Christian Kaiser / Murmel


Roli und Joli, ihr beide macht nun schon seit 8 Jahren die Heimwartung der Villa Kunterbunt. Wie seid ihr eigentlich zu diesem Job gekommen?

Joli: Von meinem Vater besitzen wir das Haus gleich unter der Villa, wir sind sozusagen die nächsten Nachbarn. Eines Tages kam Chlüppli bei uns vorbei und fragte, ob wir in Schwanden jemanden wüssten, der die Heimwartung übernehmen könnte.

Roli: Wir waren damals grad frisch pensioniert. Wir hatten Zeit und wollten auch noch etwas machen, deshalb haben wir grad selber zugesagt.

Habt ihr denn die Villa vorher schon gekannt?

Joli: Meine Eltern besassen ihr Hüsli schon seit vielen Jahren und ich bin in Schwanden aufgewachsen. Später lebten Roli und ich im St. Galler Rheintal. Erst als ich wieder zurückkam, um meinen Vater zu pflegen, trat das Pfadiheim in unser Bewusstsein.

Roli: Wir hatten auch schon hin und wieder in der Villa zum Rechten geschaut, als wir noch nicht Heimwarte waren, z.B. den Kaminfeger reingelassen oder den Strom abgelesen.

Wieviel Aufwand gibt denn diese Aufgabe?

Roli: Das ist ganz unterschiedlich, je nach Saison. Manchmal fahren wir mehrmals pro Woche hoch, manchmal 2 Wochen lang gar nicht. Nebst den Übergabe- und Abnahme-Terminen gibt es auch sonst immer wieder etwas zu tun, z.B. Rasenmähen oder bei der Kläranlage zum Rechten sehen.

Joli: Während der Pandemie wurde es zuerst weniger, als wir keine Belegungen mehr hatten, nun ist es fast wieder wie vorher. Momentan lüften wir das Haus nach jeder Abgabe gründlich.

Könnt ihr schon bei der Übergabe abschätzen, ob die Belegung eher reibungslos ablaufen oder ob es Probleme geben wird?

Roli: Nein, überhaupt nicht. Grad bei Festen ist es schwierig zu sagen. Aber wir haben viele Gruppen, die regelmässig wieder kommen. Die kennt man dann und weiss, was einen erwartet. Da gibt es zum Beispiel diese Familie aus Deutschland, die jedes Jahr wieder kommt, und zwar schon seit vielen Jahren.

Joli: Der Grossteil der Leute ist ja sehr angenehm, es sind nur wenige, die nebenaus schlagen.

Was waren die schlimmsten Probleme?

Roli: Einmal gab es eine Gruppe, die so laut Musik laufen liess, dass man es auf der anderen Talseite hören konnte. Morgens um 4 Uhr rief uns dann die Polizei an und fragte, ob wir nicht vorbeigehen und zum Rechten sehen könnten, da sie selber nicht genug Personal dazu hätten.

Joli: Eine zeitlang wurden in der Villa wirklich grosse Feste gefeiert, da gab es Hochzeiten mit mehr als 100 Gästen. Diese reisten zum Teil mit Campern an oder als «Tagesgäste», die aber erst mitten in der Nacht abreisten. Das geht natürlich nicht, wo doch die Villa in einem Wildschutzgebiet steht. Aber das wurde inzwischen mit neuen Reservationsbedingungen geregelt.

Sicher gibt es auch eine Anekdote aus all diesen Jahren?

Roli: Ja, das war gleich die allererste Belegung, die wir damals betreuten: Eine Gruppe Lehrlinge wollte in der Kubu den Lehrabschluss feiern. Sie hatten gemeldet, dass sie mit dem 20:30 Uhr-Zug nach Schwanden und dann mit dem Bus hochfahren würden. Im Winter fährt der Bus aber nicht. Irgendwie hatten sie es noch bis zum Altstetterhaus hoch geschafft, doch von dort mussten sie zu Fuss weiter. Sie hatten weder Schneeschuhe noch Stirnlampen dabei und ihr Material transportierten sie auf Schlitten, die ständig im Schnee versanken. Von unserem Haus aus haben wir eine gute Sicht und konnten der Gruppe beim Hochsteigen zuschauen. Inzwischen hatten wir in der Villa eingeheizt, damit die armen Buben sich nicht grad erkälteten. Der erste tauchte dann so gegen halb elf Uhr auf, in Turnschuhen und pflotschnass. Er nahm’s aber locker und meinte, dass er nach diesem Aufstieg wenigstens wieder nüchtern sei…

Was motiviert Euch an der Arbeit als Heimwart/in?

Joli: Das Verrückte ist ja schon, dass wir in der Villa Kunterbunt neben den Pfadigruppen und Schulklassen auch Gäste aus der ganzen Welt haben: Amerikaner, Japaner, Holländer und so weiter. Die Ausländer können sich dann ab der schönen Aussicht gar nicht mehr beruhigen.

Roli: Das ist eigentlich das Schönste an dieser Arbeit: Man trifft immer wieder auf interessante Leute, wo man gar nicht damit rechnet, dass diese in einem Pfadiheim Ferien machen würden.


Selbst mal in der Villa Kunterbunt Gast werden? Hier geht’s zum Heim: https://pfadi-heime.ch/villa-kunterbunt/

Mitgliederversammlung 2021

Liebe Mitglieder

Wir waren für die Mitgliederversammlung 2021 zu optimistisch. Aufgrund der Corona-Entwicklung werden wir die MV als Videokonferenz durchführen. Da hierzu der Sonntagvormittag eher suboptimal ist, hat sich der Vorstand entschieden die Mitgliederversammlung von Sonntag 30. Mai 2021 auf Montag 07. Juni 2021 zu verschieben.

Die Mitgliederversammlung 2021 findet also als Videokonferenz per Zoom statt:

Montag, 07.06.2021 um 19.30

Mitte Mai verschicken wir die Einladung, die Jahresrechnung und den Jahresbericht per Post. Die Traktandenliste sowie die Dokumente zu unseren Finanzen und das Protokoll der letzten MV werden hier bereitgestellt.

Ich freue mich euch am 07. Juni online zu sehen. Herzliche Grüsse und bliibed gsund.

Thomas Gastberger / Iltis, Präsident

Links 2021:

Interview – Der grösste Fan vom Haselhaus

Stephan Hartl / Togo
Stephan Hartl / Togo

Heute stellen wir Euch mit Stephan Hartl / Togo unser neustes Vorstandsmitglied vor: Als Naturliebhaber und Verfechter von erneuerbaren Energien ist er rasch zum grössten Fan vom neuen Haselhaus avanciert.

Interview: Christian Kaiser / Murmel


Togo, Du bist ja in Regensdorf aufgewachsen und warst im Korps Landenberg in der Pfadi. Wie bist Du eigentlich mit dem Distrikt St. Georg in Kontakt gekommen?

Ich war damals in der Equipe eines Basiskurses von Landenberg, wo ausnahmsweise auch Mädchen der Abteilung Limmattal teilnahmen. Diese Kontakte blieben über den Kurs hinaus bestehen und kurz darauf fragten mich die Limmattaler, ob nicht mit ihnen einen Distriktskurs mitleiten wolle. Ich lernte dann auch den Freund der Abteilungsleiterin kennen, der sich damals gerade in den Kopf gesetzt hatte, auf dem Schwanderberg ein Haus zu kaufen und es zum Pfadiheim umzubauen.

Das kommt mir irgendwie bekannt vor…

Nun ja, die beiden waren natürlich Filou und Chlüppli und das Haus ist die Villa Kunterbunt. Ich half damals bei der Renovation mit und bin seither Mitglied im Heimverein und immer noch mit Chlüppli befreundet.

Und weshalb bist Du nun im Vorstand und in der Finanzkommission vom Haselhaus?

Wir wohnen seit 20 Jahren in Erlinsbach, also fast in der Nachbargemeinde vom Haselhaus. Schon vor ein paar Jahren hatte mir Chlüppli von diesem Projekt erzählt. Mit meiner Frau spazierte ich dann mal zum Haus hoch, aber da wusste man noch nichts Konkretes. Anfangs 2020 habe ich über Chlüppli dem Vorstand meine Hilfe angeboten und wurde dann recht kurzfristig an die nächste Sitzung der Finanzkommission eingeladen.

Ja, ich erinnere mich. Das war die Sitzung vom 11. März 2020, in der Woche vor dem Lockdown, aber das wussten wir zu jener Zeit noch nicht. Wieso hattest Du Dich denn eigentlich gemeldet?

Inzwischen genoss das Haselhaus bei mir schon eine bestimmte Aufmerksamkeit, ich wusste ja, dass mit dem Haus etwas passieren sollte und hatte Lust und Interesse, da mitzuwirken. Glücklicherweise hatte ich neben meiner Arbeit noch genug Kapazität, so dass ich mir so ein «Hobby» auch gut einrichten konnte.

Die Finanzkommission bestand da schon seit fast einem Jahr, aber Du hast sie dann schon ein wenig durcheinandergewirbelt mit Deinem Tempo…

Nun ja, ich merkte rasch, dass ich mich gut einbringen konnte: In Erlinsbach bin ich seit Jahren beim Jugendchor fürs Sponsoring zuständig, deshalb hatte ich schon eine gewisse Erfahrung beim Fundraising. Und wegen Corona hatte ich im Geschäft plötzlich weniger zu tun und damit Zeit fürs Haselhaus.

Genau, und die hast Du auch aktiv genutzt. Das darf man schon sagen: Du hast sehr viele Gesuche geschrieben, hast Stiftungen gesucht und Kontakte aufgebaut. Vor allem konntest Du verschiedene Organisationen von unserem Projekt überzeugen, auch lokale wie den Jurapark Aargau.

Na ja, nicht alle Aktionen waren so erfolgreich, zum Beispiel haben die Gesuche an die lokalen Firmen nicht so einen grossen Rücklauf erzielt. Aber natürlich knüpfe ich gerne neue Kontakte und es macht mir Freude, wenn Leute sich von unserem Enthusiasmus anstecken lassen. So fand ich auch die beiden Open House-Tage im Haselhaus extrem spannend: Einige Besucher erzählten von ihren eigenen Erinnerungen und wir haben einiges über die Geschichte des Hauses erfahren.

Haselhaus by night
Ein heimeliger Ort wenn’s draussen dunkel ist und schneit

Als wir im Sommer einen Saisonmieter fürs Haus suchten, hast Du Dich spontan grad selber gemeldet, gell?

Ja, die Gelegenheit bot sich wirklich grad an. Für unsere Familie wurde es zum Sommerhaus und Corona-Fluchtort. Mir war auch wichtig, das Haus zu beleben: Nachdem es über Jahre mit geschlossenen Fensterläden dagestanden war, wollte ich, dass die Spaziergänger sehen, dass nun wieder Leben in dieses Haus kommt. Wir haben den Sommer mit Familie und Freunden dort oben verbracht, haben es zweimal für Feste untervermietet und einmal sogar an eine Pfadigruppe, die dann zwei Nächte im Haus übernachtet hat. Beim Abzweiger am Wegrand habe ich ein Schild aufgestellt, wo auf einem Plakat unser Projekt vorgestellt wird. Es ist unglaublich, wie viele Leute jeweils davor stehenbleiben und es lesen.

Neben dem Plakat hast Du aber noch viel mehr gemacht beim Haus, ich glaube, Dir war wegen Corona schon etwas langweilig, oder?

Klar, ich bin ein Tüftler und es hat mich halt einfach interessiert, herauszufinden wieviel Wasser das Reservoir fasst, ob es noch dicht ist und die Wasserleitungen funktionieren, ob der Generator noch läuft und wieviel Holz es für die Heizung braucht. Da hatten wir vorher noch keine Erfahrungswerte. Daneben habe ich als «Hauswart» viel aufgeräumt und entsorgt. Ich mache das gerne und will das Haus möglichst bereit haben, wenn wir dann mit dem Umbau beginnen.

Nebst all dieser Arbeit konntest Du das Haus aber hoffentlich auch etwas geniessen?

Ja, sicher. Wir sind einfach sehr gerne dort oben. Ich habe oft einen Tag pro Woche im Haselhaus Home Office gemacht und am Wochenende war manchmal auch meine Frau Isabelle dabei. Sogar Weihnachten haben wir im Haus gefeiert, mit der ganzen Familie. Und über Sylvester/Neujahr haben wir sogar im Haus übernachtet. Im Januar hat es dann so geschneit, dass man fünf Wochen lang nicht mit dem Auto zufahren konnte. Einmal sind wir zu Fuss hoch und haben auf der Haselmatte die erste Schnee-Spur weit und breit gelegt… Wunderschön!

Und wie geht es nun weiter mit dem Haus?

Ich werde weiterhin regelmässig dort anzutreffen sein und gerne beim Haus zum Rechten sehen, vielleicht später dann in der Betriebskommission vom Pfadiheim, wer weiss. Aber zuerst müssen wir es jetzt erst einmal umbauen.


Alles Rund um das Projekt Haselhaus auf der Webseite: www.haselhaus.ch

Spendenaufruf: «Club der 200» fürs Haselhaus

Noch immer sind wir mit Volldampf daran, Geld für unser viertes Pfadiheim zu sammeln. Wie im letzten Newsletter berichtet, haben wir das Haselhaus in Biberstein schon im Baurecht übernommen und auch die Baubewilligung für den Umbau liegt vor. Unsere Finanzkommission sammelt aktiv Unterstützungsgelder und bereits können wir vermelden, dass rund 780’000 Franken für den Umbau des Haselhauses bereitstehen. Noch fehlen uns also gut 220’000 Franken, denn sobald wir die Marke von einer Million geknackt haben, fällt der Startschuss für den Umbau.

Nachdem uns bisher diverse Stiftungen und Organisationen bei diesem Projekt unterstützt haben, starten wir nun einen Spendenaufruf bei Privatpersonen: Wir glauben, dass wir mindestens 200 Personen finden, die bereit sind, einen grösseren Betrag fürs Haselhaus zu spenden. Genau dafür haben wir den «Club der 200» gegründet: In diese exklusive Gruppe wird aufgenommen, wer als Privatperson mindestens 500 Franken an das Umbauprojekt spendet. Die Mitglieder des Clubs werden an die Eröffnungsfeier mit anschliessendem Apéro eingeladen und namentlich auf einer Gedenktafel beim Haus vermerkt. Auf diese Weise erhoffen wir uns einen weiteren substanziellen Beitrag für unser neues Pfadihaus. Eine Handvoll ehemaliger Pfadis aus dem Distrikt sind bereits im «Club der 200» dabei – wir fänden es super, wenn auch Du mitmachst!

Mehr Informationen zum Haselhaus: www.haselhaus.ch
Spendenkonto: IBAN CH13 0900 0000 8716 2260 9, Verein Pfadiheime St. Georg, Zürich

Bericht: Heimverwaltung in Zeiten von Corona

«Oh nein, nicht schon wieder ein Artikel über Corona!» wirst du jetzt vielleicht denken. Aber das allgegenwärtige Thema beschäftigt uns, ob wir wollen oder nicht. Immerhin hat dieser Virus unser erstes Vereinshalbjahr gehörig durcheinander gewirbelt.

Bekanntlich beginnt es im Dezember 2019 im fernen China, wo das Virus unsere Aufmerksamkeit vorerst noch nicht so auf sich zieht. Noch Ende Februar werden für unsere Pfadiheime laufend neue Reservationen getätigt, während der Bundesrat bereits Grossveranstaltungen mit mehr als 1’000 Personen verbietet. Als er dann im März zum regelmässigen Händewaschen auffordert und wir den Begriff «Social Distancing» in unseren Wortschatz aufnehmen, beginnen erste Mieter*innen nach den Stornierungsbedingungen ihrer Reservation zu fragen.

Schliesslich wird am 16. März die ausserordentliche Lage ausgerufen: Schulen, Läden, Restaurants, Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe müssen geschlossen bleiben. Bei unserem Heimverwalter quillt jetzt die Mailbox über und das Telefon läuft heiss: Es melden sich sämtliche Mieterinnen mit Belegungen im Frühling. Innerhalb von wenigen Wochen muss für 43 Reservationen eine andere Lösung gefunden werden. Dank der kompetenten Vermittlung unserer Heimverwaltung erklären sich viele Mieterinnen bereit, ihre Belegung um ein oder gar zwei Jahre zu verschieben. Bei jenen Anlässen, die storniert werden müssen, vergüten wir die Anzahlung zurück. Trotz dieser Flut von Anfragen lässt sich die ganze Administration gut meistern, denn zum Glück haben wir Ende 2019 eine neue Verwaltungssoftware eingeführt, die entsprechende Funktionen enthält.

Als der Lockdown vorbei ist und am 11. Mai die Schulen wieder öffnen, erreichen uns auch wieder erste Reservationsanfragen. Im Mai erstellen Vorstand und Heimverwalter für jedes Heim ein Schutzkonzept, welches die Gesundheit unserer Heimwärte sicherstellen soll. Im Juni finden so die ersten Belegungen statt. Bereits «brummt» unser Verwaltungsapparat wieder und all unsere Pfadiheime sind über die ganzen Sommermonate gut ausgelastet.

Somit ist unser Verein bisher den Umständen entsprechend gut durch diese Krise gekommen. Das ist uns aber nur dank unserer neuen Heimverwaltungssoftware gelungen, sowie dank einem gut funktionierenden Team aus Heimverwaltung, Heimwarten und Vorstand. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten und – bliibed g’sund!